Der Marienwallfahrtsort Bödingen, vor allem durch seine Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Mutter" bekannt, entstand um 1400. Dort, wo sich wichtige mittelalterliche Handelswege kreuzten, stellte vor 1397 der Einsiedler Christian von Lauthausen ein Marienbild auf, das er nach einer göttlichen Offenbarung, die er um 1350 erlebte, in einer Kölner Werkstatt anfertigen ließ.
Der Bildstock zog viele Menschen an, als die Kunde vom wundertätigen Bild der "Schmerzhaften Mutter" weithin bekannt wurde. Um dem Pilgerstrom gerecht zu werden, erbaute Christian von Lauthausen mit Peter Meisenbach, dem Geistinger Pastor, ab 1397 die Wallfahrtskirche "Mater Dolorosa", die 1408 vollendet wurde. Das heutige Aussehen, mit Querschiff und Chor, erhielt sie in den Jahren bis 1500. Die Erweiterung wurde notwendig, damit die Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation, die von 1424 bis 1803 die Pilger betreuten, ausreichend Raum zur Erfüllung ihrer klösterlichen Pflichten hatten. |